Kehlkopfpfeifen beim Pferd – eine oft unterschätzte Erkrankung


Halbseitige oder beidseitige Kehlkopflähmung (Larynxparalyse) ist eine häufig unterschätzte Erkrankung bei Pferden. Sie betrifft meist den linken Kehlkopfnerven und kann die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen – besonders bei Belastung oder hohen Temperaturen.



Wie entsteht eine Kehlkopflähmung?

Die Erkrankung entsteht häufig bereits im Mutterleib. Es handelt sich um eine angeborene neurologische Störung, bei der der Nervus laryngeus recurrens – verantwortlich für die Bewegung der Kehlkopfmuskulatur – geschädigt ist.
In selteneren Fällen kann die Kehlkopflähmung auch erworben sein, zum Beispiel infolge:

  • Infektionen der oberen Atemwege
  • Traumata oder Entzündungen
  • neurologischer Grunderkrankungen



Symptome beim Reiten – worauf Pferdebesitzer achten sollten:

Pferde mit Kehlkopfpfeifen zeigen oft ein hohles, inspiratorisches Atemgeräusch, das bei Bewegung oder Belastung auftritt. Dieses pfeifende oder „röchelnde“ Geräusch kann:


  • unterschiedlich laut und auffällig sein
  • anfangs ohne Leistungseinbußen einhergehen
  • bei Hitze oder intensiver Belastung jedoch zu deutlicher Leistungsschwäche führen

Da das Geräusch oft als harmlos wahrgenommen wird, erfolgt die Diagnose häufig spät.


Diagnostik – wie wir Kehlkopfpfeifen sicher erkennen

Die endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege ist die einzige verlässliche Methode zur Diagnostik. Sie ermöglicht:


  • die Beurteilung der Symmetrie des Kehlkopfs
  • die Erkennung einer Lähmung der Kehlkopfmuskulatur
  • eine differenzierte Einschätzung des Schweregrads

Diese Untersuchung führen wir in unserer Praxis routinemäßig durch.


Warum eine eindeutige Diagnose entscheidend ist

Die Diagnostik spielt eine zentrale Rolle, insbesondere:


  • In der Sportmedizin: zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit vor Turnieren oder beim Kauf
  • In der Zucht: da Kehlkopflähmung vererbt werden kann und eine genaue Bewertung für Stuten und Hengste unerlässlich ist
 
 
 
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